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Die kleine Geschichte vom Stinker und seinen Freunden !

Ich sehe doch durch die Terrassentür,  dass sich da was tut und ich gleich Futter bekomme !

Drückt mir doch bitte die Krallen, dass es heute mal wieder leckeres Nassfutter aus der Dose und nicht nur dieses ewige Trockenfutter gibt. Das schmeckt zwar auch, aber ich hab doch solche Probleme beim aufnehmen der Körner vom Teller und schiebe das meiste mit meiner Nase über den Tellerrand. Das sieht nicht nur nicht schön aus, ich muss dann auch noch von den Terrassenplatten fressen.

Falls Ihr mich noch nicht kennt – ich bin ein Katzenstreuner, der sich bei freundlichen und nicht so freundlichen Zweibeinern durchfrisst und sich so durchs nicht immer leichte Katerleben schlägt.

Bei meinen Lieblingszweibeinern heiße ich übrigens Stinker, oder kleiner Mann, oder Süßer, oder…

Den Namen Stinker haben sie mir gegeben, weil ich als nicht kastrierter Kater halt gerne in meinem Revier, also zum Beispiel der Terrasse meiner Lieblingsmenschen, meine Duftmarken setze. Für mich und meine zahlreichen Katzendamen ein wahrlich edler Parfumduft, für meine zweibeinigen Freunde stinkt das zum Himmel und die finden das gar nicht so lustig.

Nein, anfassen lasse ich mich nicht ! 

Ich habe in meinem Katzenleben schon so viele schlechte Erfahrungen mit Zweibeinern und auch mit deren knurrenden und kläffenden Vierbeinern  gesammelt, dass ich jetzt vorsorglich immer laut und vernehmlich fauche, sobald sich mir jemand nähert.

Mein Lieblingszweibeiner lässt sich übrigens davon nicht beeindrucken und spricht trotzdem ruhig und freundlich mit mir und immer wenn er das tut, weiß ich gar nicht, wohin ich aus lauter Verlegenheit schauen soll.

Meine Katzenfreunde heißen übrigens Maunzi, Mini und Paul.

Maunzi ist die Chefin im Nachbarhaus. Sie ist klein, langhaarig und etwas rundlich und wenn sie durch den Garten läuft, dann sieht sie von hinten aus wie eine vollgefressene Bärin kurz vor dem Winterschlaf. Von dem Futter auf dem Teller nimmt sie übrigens nichts, sie schnüffelt daran lediglich etwas angeekelt. Sie ist von ihren Lakaien besseres gewöhnt.

Mini ist meine jüngste Freundin. Sie ist jetzt knapp ein Zweibeinerjahr alt und will auch Streunerin werden, wenn sie mal erwachsen ist.

Wo die in ihrem kurzen Katzenleben schon überall war: Der Bahnhof ist ein überaus beliebter Ort. Das Seniorenheim, diverse Häuser in der näheren und entfernteren Nachbarschaft hat sie schon erkundet und sie bleibt auch gerne mal über Nacht weg. Ihre zweibeinigen Bediensteten haben es schon mit Sendern an Halsbändern versucht, aber bisher hat nichts genutzt…

Sie frisst auch gerne mal ein paar Körner von meinem Teller, aber eigentlich hat sie gar keine Zeit zum Fressen, sie muss ja was erleben !

Wenn sie ausnahmsweise mal müde ist, steigt sie gerne durch die geöffneten Fenster ein, flitzt zum Schlafzimmer und rollt sich schnurstracks im Bett meines Lieblingszweibeiners zusammen und schläft ne Stunde. Meine Lieblingszweibeiner schmeißen sie dann zwar regelmäßig raus, das hilft bei Mini aber nix, sie wird vorne rausgeschmissen und kommt hinten einfach wieder rein !   

Paul ist wohl der älteste meiner Freunde. Er ist ein großer, langhaariger Kater, der sich seinem Alter entsprechend majestätisch langsam bewegt. Streicheln lässt er sich auch nicht gerne, das Putzen hinterher ist ihm einfach zu anstrengend.

Ab und zu nimmt er sich mal 2 oder auch mal 3 Körner von meinem Teller, mehr will er nicht. Paul darf das, er ist schließlich mein Freund !

Gar nicht so freundlich sind die Füchse und auch mal der freche Dachs, die bei meinem Lieblingszweibeinern auf der Terrasse nach Futter suchen, alles durcheinander bringen und ihre Duftmarken hinterlassen.  

Heute hab ich übrigens mal wieder Katerglück gehabt !

Es gab tatsächlich einen Teller mit leckerem Nassfutter und dazu noch einen Teller mit Trockenfutter.

Ich hab den Teller mit der Fischpastete in Windeseile aufgefuttert und dann so abgeschleckt, dass er eigentlich gar nicht in die Spülmaschine gemusst hätte. Das Trockenfutter hab ich pflichtschuldig auf dem Teller hin- und hergeschoben, so dass das meiste mal wieder daneben lag.

Ach so, gefaucht habe ich natürlich ausgiebigst, das gehört schließlich dazu, wenn man ein Streuner ist !


© Ralf Sempf 10/2024    





Zugegeben, er war schon etwas älter…


Zugegeben, er war schon etwas älter und roch auch nicht mehr gut. Aber er war mein Freund und ich habe mich gut mit ihm verstanden.

Ihr wisst ja aus meinen Berichten, dass ich mich inzwischen aktiv in die Arbeit in unserem Haushalt eingeschaltet habe.

Kuchenteig aus Schüsseln auskratzen und die Löffel und Rührer ablecken kann ich schon ganz gut und auch mit der Waschmaschine und dem Trockner bin ich inzwischen auf „Du und Du“.

Ich kenne mich mit den verschiedenen Waschmitteln und den Programmen der Waschmaschine und des Wäschetrockners gut aus und sogar beim sortieren der Wäsche darf ich schon zuschauen und unter Anleitung selber Hand anlegen.

Kartoffeln schälen musste ich nach meinem Eintritt in den Unruhestand übrigens nicht mehr lernen, das konnte ich schon früher, worauf ich richtig stolz bin. Beim erlernen dieser Kunst hat mir meine kurze Karriere bei der deutschen Marine prima geholfen.

Nein, Blockschokolade darf ich nicht mehr zerteilen. Nach meiner Verletzung am Daumen… Ihr erinnert Euch sicher daran…darf ich das große Messer nicht mehr in die Hand nehmen.

Im Müll wegbringen und in die dafür vorgesehenen Tonnen verteilen bin ich inzwischen auch sehr gut eingearbeitet und…auch das liegt mir…beim Flaschencontainer und im Wertstoffhof bin ich ein gern gesehener Gast.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich übrigens meine Tätigkeiten beim Hausputz auf die Reinigung der Fußböden im Badezimmer, dem Gäste WC und der Küche erweitert. Seitdem mir meine (liebe) Frau die Technik erklärt hat, darf ich mit dem Dampfreiniger – wirklich ein schönes und leicht zu bedienendes Gerät – meine anspruchsvollen Aufgaben erledigen.

Ihr seht also, meiner Karriere als vollwertiges aktives Mitglied in unserem Haushalt steht eigentlich nichts mehr im Wege.

Ach so, einkaufen darf ich – jedenfalls für den kleinen Bedarf zwischendurch -  auch schon ganz alleine.

Ich liebe es, mit meinem Einkaufszettel in der Hand, meine Brille total beschlagen wegen der großartigen Mund-/Nasenbedeckung, halb blind den Einkaufswagen durch den Markt schiebend mich zu den einzukaufenden Artikeln durchzufragen, diese und andere die mir gefallen in den Einkaufswagen zu legen, aus dem Einkaufswagen auf das Laufband an der Kasse zu befördern, wieder in den Einkaufswagen zu legen, aus dem Einkaufswagen in den Kofferraum unseres Autos zu befördern...und dann nach weiteren Zwischenschritten schließlich und endlich an meine (liebe) Frau zu übergeben, die nach Begutachtung der eingekauften Waren und leiser Kritik an dem einen oder anderen gekauften Artikel diese schließlich in den Schränken und im Kühlschrank unterbringt.

Frühstück zubereiten (1 x die Woche) kann ich auch und mein nicht kochen können gleiche ich  dadurch aus, dass ich zumindest gut und reichlich esse…

Worüber ich Euch aber eigentlich erzählen wollte und was ich über die Aufzählung meiner vielfältigen Fähigkeiten beinahe vergessen hätte, ist meine seit Langem währende Freundschaft zu unserem Staubsauger.

Staubsaugen macht mir richtig Spaß. Den Gedanken freien Lauf lassend, mehr oder weniger automatisch die breite Parkettdüse sanft über den Holzfußboden gleiten lassen, den Staub aus den kleinsten Ecken herausholen gibt mir was… auch wenn ich immer noch darüber grüble, wo bei uns der viele Schmutz herkommt und das immer wieder, Tag für Tag…

Leider ist mit meinem Freund dem Staubsauger das passiert was passieren musste, er ist (wie ich) einfach in die Jahre gekommen. Nicht, dass er nicht mehr saugen wollte, aber er fing an, unangenehm zu riechen und das Kabel wollte sich auch nicht mehr so richtig aufrollen.

Schweren Herzens habe ich mich irgendwann traurig von meinem alten Freund getrennt und ihn zum Wertstoffhof gegeben…was für ein Abschied und was für ein trauriger Tag !

Als Hilfsmann im Haushalt habe ich zwar ein gewisses Mitspracherecht, aber meine (liebe) Frau als Chefin des Haushaltes hat dann doch das letzte Wort.

Wir haben dann nach umfangreichen Recherchen und nicht zuletzt aufgrund von Empfehlungen unserer Nachbarn, einen wirklich und wahrhaftig total blödbommeligen Akkustaubsauger gekauft !

Was soll ich nun dazu sagen ?

Dieses lärmende Teil wird es nie schaffen, mein Freund zu werden. Was haben sich die Produktdesigner und die Ingenieure nur dabei gedacht ? Für einen ausgewachsenen Mann mit immerhin 186 cm Körperlänge viel zu kurz, krabbelt dieses Teil mit seiner viel zu schmalen mit rotierenden Bürsten bestückten Düse unwillig über den Boden.

Dabei ist dieses Spielzeug auch noch wählerisch: was er nicht mag, saugt er auch nicht auf, oder er saugt es auf, um es an anderer Stelle wieder auszuspucken. Von seiner Unfähigkeit, auf etwas unebenen Flächen und in Ecken für Sauberkeit zu sorgen, will ich gar nicht reden.

Ich war also eine Zeitlang sehr traurig und habe meine Hilfsdienste im Haushalt nicht mehr mit der gleichen Energie und Begeisterung vollbracht wie zu der Zeit, als mein Freund, der alte Staubsauger, noch da war.

Schließlich hat meine Haushaltschefin ein Einsehen gehabt – was soll ich sagen, wir haben uns wieder einen ordentlichen Staubsauger mit ordentlich Power, einem schön langen Kabel und einer breiten Parkettdüse gekauft.

Noch unbenutzt steht das Gerät glänzend und gut riechend im Schrank und wartet ungeduldig auf seinen ersten Einsatz…

…ich bin sicher, dass mir die Arbeit mit dem neuen Staubsauger viel Spaß machen wird, vor allem, wenn die schöne neue Parkettdüse sanft über den Holzfußboden gleitet, den Staub aus den kleinsten Ecken herausholt und ich meinen Gedanken dabei freien Lauf lassen kann.

Ich glaube, das ist der Beginn einer neuen wunderbaren Freundschaft…

© Ralf Sempf




Draußen nur Haferl oder Kännchen…

Freut Ihr Euch auch schon auf die Zeit nach den Coronaeinschränkungen ? Freut Ihr Euch auch schon darauf, einfach mal wieder in einem schönen Terrassencafe lecker „konditern“ zu gehen ?

Ein Haferl Schümli und ein schönes Stückchen Flockensahnetorte oder eine andere leckere Torte, auf der Terrasse des Cafes genossen, machen den Tag doch gleich noch etwas schöner.

Ich liebe diese Atmosphäre und genieße es, weitgehend abgeschirmt gegen die Hektik des Alltags und angenehm entspannt, die Dinge, die sich um uns herum abspielen, ebenso genussvoll wie den Schümli und die Torte aufzunehmen.

Kennt Ihr eigentlich diese typischen Bustouristen ?

Meist rücken sie in Grüppchen oder Gruppen an, entführen von den Nebentischen, natürlich ohne die Servicekräfte zu fragen, weitere Stühle, und schauen sich hektisch nach einer Bedienung um. Im Zweifel erschallt auf der Terrasse ein energisches „Frollein“, weil, man hat schließlich nicht viel Zeit, der Busfahrer wartet nicht und man will schließlich was vom Ort sehen und Ansichtskarten kaufen muss man auch noch.

Die Bestellungen fallen fast immer ziemlich mager aus: „Bringen Sie mir doch bitte eine Tasse Kaffee“.

Meist ziemlich mürrisch wird dann zur Kenntnis genommen und schlussendlich doch akzeptiert, dass es draußen nur Haferl oder Kännchen gibt.

„Ich möchte dann auch gleich zahlen und wo ist hier die Toilette“ ist die Standardreaktion, sobald der Kaffee von der freundlichen und scheinbar mit einer Engelsgeduld gesegneten Servicekraft serviert wird.

Der mitservierte Keks wird natürlich gerne genommen (habe ich ja schließlich bezahlt), aber häufig sieht man auch den verstohlenen Griff in die Tasche, wo sich zumeist die mitgeführten Kekse oder die Schokolade oder das Butterbrot befinden…

Ach so, die von den Nachbartischen ausgeliehenen Stühle dürfen dann selbstverständlich vom Servicepersonal zurückgestellt werden (die werden ja schließlich dafür bezahlt…).

Schaut Ihr eigentlich auch gerne in Kinderwagen ? Ich schaue jedenfalls manchmal hinein.

Könnt Ihr Euch meinen Schreck vorstellen, als mich das erste Mal kein kleines Kind anlächelte (doch, mich lächeln Kinder eigentlich immer an), sondern ein ausgewachsener Hund einer mir nicht bekannten Zwergenhundrasse aus dem Wagen herausschaute ?

Also, ich mag Hunde wirklich gern, finde aber, dass Hunde nicht in Kinderwagen gehören !

Interessant auch, wenn zumeist etwas finster dreinschauende Männer, mit ihren in Muckibuden gestählten Oberkörpern, mit ihrem Hündchen, das oben aus der schwarzen Lederjacke herausschaut, mit der herausgeputzten Freundin im  Schlepptau, ins Cafe kommen und sich umschauen, als wollten sie jeden niedermachen, der auch nur zu grinsen wagt.

In dem Zusammenhang: Habt Ihr eigentlich schon mal eine Handtasche bellen hören ?

Also, ich war bereits bei meinem zweiten Schümli und meine leckere Torte war auch verputzt, als unter dem Nachbartisch plötzlich eine Handtasche zu bellen anfing…

Ich hab ja schon viel gesehen und gehört, aber das kannte ich noch nicht, dass eine Handtasche bellen kann. Ein Klingelton konnte es auch nicht sein, weil, das Handy befand sich am Ohr der Dame am Nachbartisch, die mit lauter Stimme scheinbar total wichtige Dinge mit wem auch immer zu besprechen hatte.

Ihr ahnt es, des Rätsels Lösung war natürlich so ein zwergenhaftes zitterndes Hündchen, dem es einfach in seiner Handtasche langweilig wurde und der um Aufmerksamkeit bellte bzw quietschte, weil,  bellen konnte man das wirklich nicht nennen, was das Tierchen von sich gab.

Nun, nachdem die Dame ihr ausführliches Gespräch beendet hatte, kam Hündchen auf den Schoß und wurde mit den Kuchenresten gefüttert, die sich noch auf dem Teller befanden und Frauchen unterhielt sich mit dem kleinen Etwas in der typischen Babysprache.

Über die auch in einem Cafe nicht mehr wegzudenkende furchtbare Telefoniererei schreibe ich heute nichts, das würde alleine einen ganzen Aufsatz füllen… den kann ich dann ja später noch schreiben, wenn Ihr denn Interesse daran habt…

Ach, ich freue mich schon so auf meinen Schümli und die leckere Torte…

© Ralf Sempf


Draußen nur Haferl oder Kännchen… (Fortsetzung)

Wisst Ihr noch, wo wir beim letzten Mal stehen geblieben sind in meinem Geschreibsel über meine Erlebnisse auf der Terrasse unseres Lieblingscafes in Oberstdorf ?

Ach ja richtig, bei den leckeren Schümlis und den wohlschmeckenden Sahnetorten, die ich doch sehr vermisse…

…und bei den kleinen Erlebnissen auf eben dieser Terrasse, die sich so oder zumindest so ähnlich natürlich  in jedem anderen Terrassencafe (möglicherweise sind da aber die Servicekräfte nicht so nett und die Torten schmecken vielleicht auch nicht so gut)  erleben lassen und die ich in meinem Aufsatz – wie immer mit einem kleinen Augenzwinkern – niederschreibe.

Kennt Ihr eigentlich die Gäste, die erst einmal ein Foto ihrer Torte machen und das per WhatsApp (kuckt mal wie gut wir es uns gehen lassen) in die Welt senden ?

Kennt Ihr auch die Familie  – Mutter, Vater, Kind -  wo Mutter und Vater erst einmal, gerade am Tisch angekommen,  ihre Handys auspacken und, zumeist völlig abgeschlossen von der Außenwelt, die in der letzten halben Stunde hereingekommenen WhattsApps und die möglicherweise  verpassten Anrufe checken ?

Erschrocken und etwas unwillig wegen der Störung reagieren sie auf die Frage der Servicekraft nach ihren Wünschen. Sie konnten sich doch in den letzten Minuten beim besten Willen weder mit der Kuchenauswahl noch mit ihrem inzwischen etwas unwilligen Kind, das doch ziemlich verloren daneben saß, beschäftigen.  

Kommen Sie doch noch einmal wieder, wir haben noch gar nicht in die Karte geschaut.

Nun denn, nach kurzer Zeit haben sie sich dann doch entschieden und können sich nach Aufgabe ihrer Bestellung wieder mit ihren Handys beschäftigen.

Die Beschäftigung mit dem ach so wichtigen Smartphone hält natürlich auch während des Verzehrs des bestellten Kuchens und der „Latte“ (nein, normaler Kaffee oder Schümli sind doch nun wirklich nicht mehr angesagt), an.

Ich bin ziemlich sicher, dass viele dieser sich im Dauerhandystress befindlichen Urlauber hinterher nicht einmal mehr wissen, was sie eigentlich getrunken und gegessen haben und ihr Kind haben sie zwischenzeitlich auch völlig vergessen.

Und was hatte man sich alles vor dem Urlaub vorgenommen… . Wir werden ganz viel Zeit miteinander verbringen und werden viele schöne Dinge gemeinsam machen und erleben.

Aber lustig und interessant ist es manchmal schon, was man dann so hört, obwohl…

…wenn am Nebentisch lautstark und natürlich für alle Gäste gut hörbar am Handy berichtet wird, dass heute nicht so viel unternommen werden kann, weil sich der liebe Gatte gestern eine Blase gelaufen hat, dann ist das für den Betroffenen sicher schmerzhaft und übel, aber man ist doch irgendwie versucht, mit Pflaster und guten Ratschlägen auszuhelfen.

Schön auch die Paare, die ihren Cafebesuch im totalen sich anschweigen verbringen  –  was mag die wohl bewogen haben, zusammen in den Urlaub zu fahren ?

Aber es gibt glücklicherweise auch die anderen Urlauber.

Wir haben Zeit, wir sind schließlich im Urlaub, ist die Antwort, wenn die ziemlich abgehetzte Servicekraft an den Tisch kommt und sich erst einmal dafür entschuldigt, dass es heute leider etwas länger dauert.

Mit Sorgfalt und einem Lächeln auf den Lippen werden Torten und Getränke ausgesucht und in aller Ruhe verspeist und die Unterhaltung am Tisch ist urlaubsmäßig entspannt und freundlich.

Ach, mir fehlen momentan all diese Erlebnisse, mir fehlen all die Bustouristen, die Allesfotografierer, die bellenden Handtaschen, mir fehlen die lautstark telefonierenden Handynutzer…

…was mir vor allem aber fehlt, ist das leckere Haferl Schümli, die wohlschmeckende Torte und die tollen Servicekräfte auf der Terrasse meines Lieblingscafes in Oberstdorf.

© Ralf Sempf



Was war das für ein schönes Konzert


Gestern haben wir nach längerer Zeit mal wieder ein tolles Konzert erleben dürfen.

Klasse… Eric Clapton und seine Band in der ehrwürdigen Royal Albert Hall in London zu hören war wirklich ein grandioses Erlebnis.

Ach so, nein, Ihr seid sicher etwas verwundert…wir sind natürlich nicht mal kurz nach London gejettet, um dieses Konzert zu erleben.

In Zeiten wie diesen, in denen nicht nur die Kulturbranche brachliegt, können wir die Konzerte ja leider nur zu Hause erleben.

War aber trotzdem klasse.

„Eric Clapton Slowhand At 70” auf DVD, dabei gemütlich im Sessel zu sitzen, ein Glas Rotwein in Griffweite, die Beine hochgelegt, die Anlage etwas lauter gedreht, kann man durchaus  auch zu Hause genießen und dabei zumindest für knapp 2 Stunden die schlechten Nachrichten des Tages vergessen.

Natürlich ersetzt ein Konzert im Wohnzimmer nicht das von uns so geliebte Live Erlebnis.

Was haben wir über die Jahre für tolle Konzerte gehört.

Internationale Stars und Bands wie Dire Straits, Mark Knopfler, B.B. King, Eric Clapton, Joe Cocker, Chris Rea, Simply Red und viele andere Künstler haben wir live erlebt. Für diese Größen der internationalen Rock- und Bluesmusik haben wir zum Teil viele Hundert Kilometer Anfahrt in Kauf genommen und in den zumeist sehr kurzen Nächten nach den Konzerten dafür halt etwas weniger geschlafen.

Nun sind unsere „Helden“ der Musikszene – so wie wir auch - ein wenig in die Jahre gekommen.

Ich erinnere mich noch gut an ein tolles Konzert von Joe Cocker (der ja leider nicht mehr unter uns ist) in Bremen.

Immer noch total erfüllt und begeistert von dem großartigen Abend, immer noch mit einer Gänsehaut nach der Hymne „With a little help from my friends“ auf den Armen, immer noch etwas taub wegen der ungewohnten Lautstärke, habe ich im Büro natürlich voller Euphorie von dem schönen Abend mit einem Joe Cocker in Bestform berichtet.

In welchem Konzert waren Sie ? Joe Cocker ? Ja, gibt es den denn noch ?

Die Reaktion meiner Kollegin, ich nenne sie der Einfachheit mal Frau K., zugegeben einige (na ja, doch relativ viele) Jahre jünger als ich, hat mir in genau dem Moment schlagartig und etwas ernüchternd klargemacht, dass ich mit meinem Musikgeschmack und vermutlich nicht nur damit, doch zu einer etwas älteren Generation gehöre.

Eigentlich hätte mir das natürlich schon vorher klar sein müssen.

Wenn einem irgendwann jüngere Kollegen die Tür aufhalten oder bei einer Besprechung in einer größeren Runde den mittleren Platz freihalten, dann sind dies, von mir natürlich lange geflissentlich übersehen, untrügliche Zeichen dafür, dass man halt nicht mehr zu den Jüngeren gehört.

Das ist auch etwas, an das ich mich erst einmal gewöhnen musste und was ich lange verleugnet habe.

Erinnert Ihr Euch noch daran, welche Musik unsere Eltern gehört haben und wie altmodisch und völlig daneben wir diese Musik zu der Zeit fanden ?

Ich kann mich noch gut an die Plattensammlung meiner Eltern erinnern. Natürlich alles Singles, bei denen man zum Abspielen auf dem Plattenspieler diese kleinen Kunststoffteilchen zum Fixieren der Platten benötigte, gehörten zu der Sammlung unter vielen anderen solch großartige Hits wie von dem Jungen, der bald wiederkommen sollte, das Lied von Peppino, der frechen kleinen Maus und, etwas verrucht, der Song von Laila, die wen auch immer nur diese eine Nacht erhören, verwöhnen, küssen und quälen sollte…

…und, natürlich, nicht zu vergessen, der in Dauerschleife irgendwann nur noch nervende lachende Vagabund.

Ich hörte zu der Zeit „Revolution“ von den Beatles, meine allererste und eine ganze Zeit lang einzige  Scheibe, die den ganzen Tag in meinem Zimmer auf dem Plattenspieler schön laut rauf und runter lief, bis irgendwann meine Eltern mir leicht entnervt einfach „den Saft abdrehten“.

Übrigens, die Platten meiner Eltern kamen auch später immer mal wieder zum Einsatz und waren der Hit, wenn ich zusammen mit zwei Kumpels einige Jahre in sämtlichen Kieler Studentenwohnheimen und den Unis mit unserer Hobbydiskothek unterwegs war und wir, jeweils im Wechsel mit angesagten Livebands, unter anderem bei den großen Faschingpartys, aber auch bei vielen anderen Feiern (irgendwie gab es immer einen Grund), Hunderte von ausgelassenen Partygängern unterhalten habe.

Was hat das für einen Spaß gemacht…und Groupies gab es auch (glaube ich jedenfalls… Ihr könnt mir auf jeden Fall nicht das Gegenteil beweisen) …

Unsere Einnahmen haben wir direkt in neue Platten und Equipment gesteckt, insofern waren wir mit unserer Musik immer auf dem aktuellen Stand, was man von unserer Anlage allerdings nicht unbedingt behaupten konnte.

Ein Erlebnis aus dieser Zeit ist mir besonders im Gedächtnis haften geblieben:

Wir waren von einem frischgebackenen Doktor eingeladen, seine Doktorfeier mit unserer Musik zu verschönern und machten unseren üblichen musikalischen Radau, als einer der Gäste, ich glaube es war ein Professor, zu uns kam.

Zu unserer Überraschung wollte er aber nicht den sonst üblichen Musikwunsch äußern, sondern beschwerte sich über unsere furchtbare Musik und den grauenhaften Klang unserer Anlage und bot uns tatsächlich Geld für den Fall an, dass wir sofort mit „dem Krach“ aufhören…

Nun, wir haben natürlich trotzdem weitergemacht und – trotz oder gerade wegen des Professors - einen tollen Abend verbracht !

Warum habe ich Euch das jetzt eigentlich erzählt ?

Ach ja, wir waren ja bei dem Thema, dass irgendwie jede Generation ihren ganz eigenen Musikgeschmack hat und dass man, von sich selber fast unbemerkt,  irgendwie auch älter wird… obwohl wir doch eigentlich immer noch viel jünger wirken als die Gleichaltrigen um uns herum.

So wie wir die Musik, die unsere Eltern hörten, damals alt fanden, findet heute die jüngere Generation (etwas jünger, Frau K.)  unsere bevorzugte Musik alt.

Na gut, ist dann halt so.

Das hat aber auch unbestreitbare Vorteile: Wenn ich mir vorstelle, mit diesen modischen Büroanzügen, bei denen die Hosenbeine so eng sind, dass kaum die Füße durchpassen (und das mit Schuhgröße 46) und die Jacketts aussehen, als ob sie in der Reinigung 3 Nummern eingelaufen sind, durch die Gegend laufen zu müssen, dann finde ich das gar nicht so schlimm.

Wie ich nun gerade auf die Herrenmode gekommen bin, weiß ich auch nicht so recht, aber Ihr könnt ja darüber hinweglesen.

Nun sind wir also die mit dem altmodischen Musikgeschmack und werden milde belächelt, wenn wir über die leider etwas rar gewordenen Konzerte unserer Helden berichten.

Diese Konzerte finden übrigens nicht mehr wie früher in den großen Stadien statt, sondern werden inzwischen zumeist in bestuhlten Hallen (ist ja doch bequemer) durchgeführt...

Gemeinsam mit den anderen Grauköpfen um uns herum nicken und klatschen wir uns altersgemäß eher verhalten durch das Konzert…

…bis ca 15 Minuten vor Schluss die Stimmung in der Halle ihren Höhepunkt erreicht, die Band noch einmal alles gibt und das geneigte Publikum von ihren Stühlen aufsteht und vor Begeisterung tobt.

Das geht so natürlich im Wohnzimmer nicht. Das heißt, es ginge schon, würde aber vielleicht doch etwas albern wirken.

Aber gemütlich im Sessel sitzend, die Beine bequem hochgelegt, ein Glas Rotwein in Reichweite, die Anlage etwas höhergedreht, kann man ein schönes Konzert, wie zum Beispiel Eric Clapton Slowhand At 70 , gegeben in der ehrwürdigen Royal Albert Hall in London, auch genießen…

…und macht sich so überhaupt keine Gedanken darüber, ob wir mit unserem Musikgeschmack nun zur jüngeren oder zur älteren Generation gehören…

© Ralf Sempf



 


Doch, golfen macht (meistens) Spaß…


Habe ich Euch schon erzählt, dass ich gerne golfen gehe ?

Seit einigen Jahren bin ich leidenschaftlicher Golfer, zwar nicht wirklich gut, aber dafür ausdauernd und – zumindest meistens -  mit viel Freude beim Spiel mit dem kleinen weißen Ball…

Wie so vielen Golfern gelingen mir auf der Driving Range (1)  die schönsten Schläge und auf dem Übungsgrün (2) bin ich beim Putten (3) auch gut dabei…

…wenn es dann aber zum ersten Abschlag (4) und auf die Runde geht, ist es mit der auf der Range noch reichlich vorhandenen Sicherheit und Selbstverständlichkeit bei den Schlägen vorbei und vor lauter Nervosität passieren mir die seltsamsten Sachen…

…und das, obwohl ich erstens eigentlich schon lange genug dabei bin und mir zweitens vor einiger Zeit  den Ratschlägen aus der reichlich vorhandenen Golfliteratur folgend ein kleines Ritual zugelegt habe, das ich auch tatsächlich vor jedem Schlag anwende…über den Erfolg dieses Rituals berichte ich in den nächsten Zeilen…

…nach dem Aufteen (5) des Balles trete ich, ganz den Ratschlägen folgend, noch einmal einige Schritte zurück und konzentriere mich auf das vor mir liegende nächste Ziel, bevor ich wieder an den Abschlag gehe und mir nach einem wunderschönen ruhigen Probeschwung die seltsamsten Schläge gelingen.

Habt Ihr schon mal erlebt, dass der Ball beim Abschlag fast senkrecht in die Luft fliegt und – wenn es gut läuft und die Wolken über dem Platz den Ball wieder freigeben – kurz vor dem Damenabschlag wieder landet ?

Auf Dauer ist das übrigens teuer, weil für Abschläge, die nicht bis zum Damenabschlag bzw darüber hinaus „fliegen“, nach dem Spiel den Spielern im gemeinsamen Flight (6) ein Getränk auszugeben ist.

Habt Ihr schon mal erlebt, dass bei einem Abschlag der Ball gar nicht getroffen wird, aber entweder vor lauter Mitleid oder dem Luftzug aus dem Schwung heraus trotzdem vom Tee fällt ?

Toll auch die Schläge, die dermaßen verzogen sind, dass der Ball über das gespannte eigentlich ausreichend hohe Sicherheitsnetz fliegt und irgendwo zwischen den Spielern landet, die sich gerade auf der Driving Range auf ihre Runde vorbereiten.

Vor lauter Schreck erschallt der im Golf übliche laute Warnruf „Fore“ (7) erst mit zeitlicher Verzögerung, das heißt, erst wenn der Ball bereits gelandet ist…einfach nur peinlich und nicht wirklich dazu geeignet, die Nervosität abzulegen !

In diesem Zusammenhang eigentlich irgendwie lustig, was ich im letzten Jahr auf einer Runde über den wunderschönen Oberstdorfer Golfplatz erlebt habe:

Der Abschlag am Loch 2 ist nicht ganz einfach…rechts lockt ein nahes Aus (8) und wenn man den Ball etwas zu weit nach links schlägt, ist gerne eine Baumgruppe im Weg, die Bälle auch mal verschluckt…

Ich hatte also, um das Aus auf der rechten Seite zu vermeiden, ein wenig zu weit nach links geschlagen, der Ball prallte von einem Baum ab und flog gefährlich nahe am Abschlag von Loch 4 vorbei, wo sich gerade zwei Spieler aufhielten. Meine Entschuldigung wurde mit dem Hinweis „nichts passiert“ angenommen und erstaunlicherweise habe ich meinen Ball sogar wiedergefunden.

Ich überspringe jetzt mal ein paar Bahnen…

…und komme zum Abschlag von Loch 8. Mir gelang wieder einer dieser wunderschönen Abschläge. Der Ball flog unerbittlich wie diese kleinen Bälle nun mal sind, viel zu weit nach links und geriet mitten auf das Fairway (9) der Bahn 9.

Unglücklicherweise befanden sich genau dort wo mein biestiger Ball landen wollte, genau die beiden Spieler, bei denen ich mich vorher schon einmal entschuldigen musste…glücklicherweise passierte auch dieses Mal nichts, außer…

…dass einer der beiden Spieler zu mir kam und mir freundlich lächelnd, nein, leicht grinsend mitteilte, dass sie jetzt mit ihrer Runde fertig seien und ich mir für meine Abschläge doch bitte neue Opfer aussuchen müsste…peinlich, oder ?

Ich nutze übrigens gerne die volle Breite der Spielbahnen aus, wobei ich die Fairways geflissentlich auslasse, vermutlich, um sie nicht übermäßig zu strapazieren.

Bälle im Rough (10) suchen und womöglich manchmal den eigenen und diverse anfangs noch fremde Bälle wiederzufinden, hat sich bei mir inzwischen zu einem Hobby entwickelt…

Schläge aus dem Rough sind übrigens auch gar nicht so schwer, zumindest wenn man nach dem meist  erfolglosen Versuch, mit Eisen 6 oder 7  (11) aus „dem Gemüse“ herauszukommen, dann doch vernünftigerweise ein Wedge (12) einsetzt, mit dem der Schlag dann häufig gelingt und der Ball sich bequemt, aus dem Rough herauszufliegen.

Fällt es Euch eigentlich auch auf, dass die meisten Golfer auch nach der Runde noch wie aus dem Ei gepellt aussehen ?  Ihr solltet mich mal sehen…ich sehe nach der Runde immer aus, als wenn ich gerade einen Marathonlauf hinter mich gebracht habe…

…lustig in dem Zusammenhang, dass mir permanent die Nase läuft und ich mich mehr oder weniger leise vor mich hin schniefend über den Platz bewege…ist aber auch irgendwie praktisch…bei dichtem Nebel bin ich alleine über das permanente Schniefgeräusch einigermaßen sicher zu orten und somit wiederzufinden.

Ach so, über das Putten hatten wir ja noch gar nicht gesprochen.

Ich habe ja berichtet, dass die Putterei auf dem Übungsgrün zumeist gut klappt und ich meistens das Grün ganz gut „lesen“ kann.

Irgendwie geht das bei mir auf dem Platz  verloren. Ich kann mich noch so lange, einige Schritte vom Ball entfernt, bemühen, die optimale Linie für den Ball zu finden, entweder weigert sich mein Ball, dieser meiner Linie zu folgen, oder er begeht Arbeitsverweigerung und bleibt kurz vor oder auf dem Rand des Loches (13) einfach liegen.

Trotz allem macht mir diese verrückte Golferei immer noch Spaß.

Ich habe gelernt, dass golfen demütig macht. Immer wenn man denkt, dass man es gelernt hat, beweisen einem die vertrackten Schläger, die eigensinnigen Bälle und nicht zuletzt die eigene Psyche genau das Gegenteil…

Gut, dass es so ist…damit sichern wir nicht zuletzt die Arbeitsplätze der vielen Golflehrer, der Pro´s.

Ich jedenfalls habe mir vorgenommen, in dieser Saison einige Pro-Stunden zu nehmen…

…und bin mir ziemlich sicher, dass es dieses Jahr besser klappt mit dieser vertrackten Golferei !


Ein paar Erklärungen für die Nicht-Golfer:

  •  Driving Range/Range: Übungsbereich zum Üben oder Aufwärmen vor einer Runde, um das Gefühl für den Schwung zu bekommen. Viele gehen aber auch nach einer Runde auf die Driving-Range, um die Schläge zu üben, welche auf der Runde nicht geklappt haben.
  •  Grün: die Fläche rund um das Loch, auf der nur geputtet wird.
  •  Putten: Ist ein Schlag auf dem Grün, welcher mit dem Putter ausgeführt wird. Dabei rollt der Golfball flach über das Grün – am besten direkt ins Loch.
  •  Abschlag (engl. Tee): Jedes Loch beginnt mit einem Abschlag, welcher durch eine entsprechende Rasenfläche gekennzeichnet ist. Professionals, Männer, Damen und Senioren schlagen von unterschiedlichen Abschlägen ab. Diese sind je nach Golfplatz durch unterschiedliche Farben markiert.
  •  Tee: Wenn man vom „Tee“ redet, meint man entweder den Abschlagplatz des jeweiligen Loches oder den Stift, auf welchem man den Golfball für den Abschlag setzt.
  •  Flight: Gruppe von Spielern, welche gemeinsam auf die Runde gehen. Im Maximalfall vier Personen.
  •  Fore: International gebräuchlicher Warnruf, um andere Golfer auf fehlgeschlagene Bälle aufmerksam zu machen. Also wenn Sie einen Ball auf das andere Fairway schlagen, müssen Sie sofort laut und vernehmlich „Fore“ rufen.
  •  Aus: Durch weiße Pfosten markierter Bereich am Rand einer Spielbahn, von der aus der Ball nicht mehr weitergespielt werden darf.
  •  Fairway: Ist die jeweilige Spielbahn der Löcher eines Golfplatzes zwischen Abschlag und Grün. In der Hauptsaison wird diese Rasenfläche meistens täglich kurz getrimmt.
  •  Rough: Wer im Rough landet, sucht erst einmal seinen Golfball, denn je nach Golfplatz ist das Rough dicht und hoch bewachsen. Wer seinen Ball gefunden hat, sollte überlegen, ob er seinen Ball mit einem Strafschlag besser legt.
  •   Es gibt unter den Eisen folgende Ausprägungen: 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9. Diese Zahl ist immer auf dem Kopf eingraviert. Dabei sagt die Zahl aus: Je kleiner, desto kleiner auch der Neigungswinkel der Schlagfläche (Loft). Zusätzlich ist der Schaft länger. Dies beeinflusst die Schlagweite insofern, dass somit weitere Distanzen überwunden werden können. 
  • Wedge: Für schwierige und präzise Schläge kommt das Wedge zum Einsatz.
  • Loch: Das Loch auf dem Grün jeder Spielbahn, in das der Ball befördert (auf dem Grün geputtet) werden soll – das Loch hat einen Durchmesser von 10,8 cm. 


  • (c) Ralf Sempf






…doch, ich helfe gerne in der Küche… 


Ist doch ein Wahnsinn, was wir Männer alles aushalten können... .

Irgendwo hatte ich etwas über eine Leckerei namens „Kalter Hund“ gelesen. Ihr kennt diesen Kuchen, der nicht gebacken werden muss, sicher auch - wie ich - von früher.

Mir lief beim Gedanken daran auf jeden Fall das Wasser (der Sabber) im Mund zusammen.

Also habe ich meine (liebe) Frau überredet, für uns (mich) einen „Kalten Hund“ zu bereiten.

Natürlich habe ich geholfen.

Ich habe selbstverständlich einen Männerjob übernommen...Blockschokolade mit dem großen Messer zerkleinern...

Ihr ahnt schon, was passiert ist ?

Ich zerhackte also vor mich hin und rutschte mit dem unendlich scharfen Riesenmesser ab und zog mir eine (mehr oder weniger) große, stark blutende Verletzung am Daumen zu.

Mannhaft habe ich diesen überaus überwältigenden Schmerz ertragen...sogar die Tetanusspritze (man weiß ja nie) unseres Hausarztes hat nicht zu einer Ohnmacht geführt, obwohl...

Habt Ihr eine Idee, was die Reaktion meiner (sonst eigentlich sehr lieben) Frau war ?

Na, hoffentlich ist kein Blut in die Schokolade geraten...


(c) Ralf Sempf




...gemeinsam einkaufen macht (meistens) Spaß...


Habe ich Euch eigentlich schon erzählt, dass ich meine (liebe) Frau auch gerne zum einkaufen begleiten darf ?

Letzte Woche war es wieder einmal so weit.

Schon die Vorbereitungen sind bei uns spannend: Erst einmal wird eine Liste mit den wichtigsten Dingen angefertigt…Tempotaschentücher dürfen auf der Liste keinesfalls fehlen, weil, ich habe ja bekanntermaßen eine permanent laufende Schniefnase…

Nein, hochziehen geht meistens nicht, höchstens einmal auf dem Golfplatz…aber das ist eine andere Geschichte, die ich Euch schon einmal erzählt habe.

Nun bin ich mal wieder dabei mich zu verzetteln, ich wollte ja eigentlich vom gemeinsamen Einkauf sprechen.

Wisst Ihr eigentlich schon 3 Tage im Voraus, was Ihr essen wollt ? Ich weiß es nicht, aber meine (liebe) Frau möchte natürlich gerne schon mal für die nächsten Tage planen…dass die Diskussion über dieses Thema für eine gewisse Gereiztheit bei mir sorgt, ist übrigens nur ein Gerücht…

Na gut, irgendwann ist auch die längste Einkaufsliste fertig und verschwindet in einer der Taschen meiner (lieben) Frau.

Ich bin im Supermarkt - wie vermutlich die meisten Männer - natürlich für die wirklich wichtigen Dinge zuständig: Getränke einkaufen, also Bier, Weiß- und Rotwein aussuchen und in den meist schon ziemlich vollen Wagen packen gehört selbstverständlich dazu. Klar bin ich auch für die Süßigkeiten und das Kleingebäck (in für mich ausreichender Menge) zuständig und Toilettenpapier und – wie bereits erwähnt -  Tempotaschentücher gehören ebenfalls zu meinem Aufgabenbereich.

Ach so, an den Einkaufszettel, dessen Erarbeitung doch eine ziemlich lange Zeit benötigt hat, erinnern wir uns üblicherweise erst wieder kurz vor der Kasse…und stellen meist fest, dass wir Dinge vergessen haben, die natürlich relativ weit von der Kasse entfernt ihren Platz haben…na ja, einer muss dann halt zurückgehen…das macht Spaß, wenn die Schlange an der Kasse schön lang ist und man eigentlich schon fast dran war.

Ich muss übrigens noch einmal an den Anfang unseres Einkaufserlebnisses zurückkehren – könnt Ihr Euch bitte nochmal gedanklich in den Eingangsbereich des Supermarktes zurückversetzen ?

Ich muss ja noch unser Leergut zurückgeben !

Ihr wisst ja, dass zumeist in den Eingangsbereichen der Märkte diese großartigen Leergutautomaten aufgestellt sind…

…ach, was habe ich mit diesen Automaten schon für einen Spaß gehabt. Wer diese Kisten erfunden hat, wollte vermutlich die Geduld der zumeist stressgeplagten Ehemänner, die wie ich ihre besseren Hälften zum Einkauf begleiten dürfen, auf eine harte Probe stellen.

So war es auch in der letzten Woche. Die Herausforderung bestand lediglich darin, eine komplett mit Leergut gefüllte Bierkiste in den Automaten zu schieben und dafür – auf Knopfdruck – einen adäquaten Leergutbon in Empfang zu nehmen und diesen dann meiner (lieben) Frau auszuhändigen.

Gut, einfach gedacht. Es passierte genau das, was mir bei diesen blödbommeligen Automaten eigentlich immer passiert…die Kiste kam unverrichteter Dinge aus dem Eingabeschacht zurück und auf dem Display erschien eine Meldung die besagte, dass diese Marke nicht aus dem Sortiment des Marktes stammt.

Nun, diese oder eine ähnliche Meldung kenne sicherlich nicht nur ich von diesen Sch…. Automaten.

Dieses Mal wollte ich mich aber von einer Maschine nicht nervös machen lassen…also Kiste herausgenommen, kräftig durchgeschüttelt und wieder in den Schacht gestellt…was soll ich Euch sagen ? Natürlich kam wieder diese vermaledeite Meldung dieses bekloppten Automaten.

Inzwischen war meine Brille dank Maske total beschlagen und ich musste erst einmal eine kurze Pause einlegen…

…während derer mein Blick auf einen an den Automaten gehefteten Hinweis fiel, dass bei der Rückgabe von Bügelflaschen bitte darauf zu achten sei, dass die Flaschen verschlossen sein müssen.

Auch irgendwie lustig, 20 Bügelflaschen mit Maske und beschlagener Brille wieder zu verschließen.

Na gut, ich bin ja ein meist relativ folgsamer Mensch und irgendwann war ich auch damit fertig !

Guten Mutes schob ich meine Bierkiste so sanft wie möglich wieder in den Schacht und…es passierte genau das, was auch vorher bereits mehrmals passiert war…der Automat weigerte sich, meine Kiste entgegen zu nehmen.

Nach mehrmaligen, immer nervöser werdenden Versuchen, fiel mir dann irgendwann ein, die Meldung auf dem Display doch einmal genau zu lesen..

…und siehe da, der Meldung folgend, identifizierte ich tatsächlich eine leere Flasche einer anderen Biermarke in der Kiste…

…peinlich… .

Und was soll ich sagen, ich schob die Kiste nochmals - ohne die besagte Flasche – in den Automaten, der Automat bedankte sich artig und ich durfte tatsächlich den Leergutbon in Empfang nehmen.

Inzwischen hatte sich bei mir mehr oder weniger lustigerweise auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass das verschließen der Bügelflaschen lediglich für die Fälle vorgesehen war, in denen die leeren Flaschen einzeln auf das Laufband gelegt werden mussten… .

Meine Frau hat dieses Schauspiel übrigens aus sicherer Entfernung verfolgt und berichtete von mehreren Augenzeugen, die ebenfalls sichtlich ihren Spaß an dem Spektakel hatten.

Ach ja, gemeinsam einkaufen macht (meistens) Spaß !

Demnächst erzähle ich Euch vielleicht über unsere Erlebnisse in der Obst- und Gemüseabteilung…Ihr dürft gespannt sein…

© Ralf Sempf    

  




Tischreservierungen machen irgendwie Spaß…


Telefonische Tischreservierungen für den abendlichen Restaurantbesuch machen - insbesondere in Zeiten der Hochsaison, also eigentlich immer -  richtig Spaß.

Dass das Telefonat nun genau so stattgefunden hat, will ich nicht behaupten, aber zumindest lief es so ähnlich ab…                 

Restaurant XYZ, hallo ? 

Guten Tag (oder Grüß Gott, oder Moin…), ich möchte für heute Abend 18.30 Uhr einen                     Tisch für 2 Personen auf den Namen Sempf reservieren…

Telefonnummer ?

Nun bin ich schon etwas verwirrt…was will die doch etwas kurz angebundene Stimme auf der anderen Seite des Kabels mit meiner Telefonnummer ? Vielleicht gefällt ihr meine Stimme ? Vielleicht will sie mich nachher noch mal anrufen, um sich mit mir zu verabreden ? Ich werde gedanklich gerade ein paar Jahre jünger…

Meine Telefonnummer ist 9xxxxxx

Ich denke schon, na jetzt wird sie bestimmt etwas freundlicher…

Name ?

Na, so freundlich klingt das ja auch nicht gerade, aber sei es drum, vielleicht will sie ihre Sympathie ja noch nicht so offen zeigen...

Wir heißen Regina und Ralf Sempf

Daraus entspinnt sich ein etwas längerer Dialog –  nach diversen Fehlversuchen einigen wir uns dann  auf den Namen Senf…ist ja eigentlich auch ein ganz schön.

Haben Sie einen Hund ?

Nun bin ich noch etwas verwirrter. Wieso interessiert es sie, ob wir einen Hund haben ? Findet sie Hundebesitzer so toll, dass sie die Reservierung davon abhängig macht, ob wir nun einen Hund haben oder nicht ? Ich überlege schon fieberhaft, wo wir uns für den heutigen Abend noch schnell einen Hund leihen können. Spontan kommt mir aber eine andere Idee…

Nein, einen Hund haben wir leider nicht. Wir könnten aber alternativ meinen kleinen Ralf, eine relativ große Marionette, die ganz brav und stubenrein ist und bei mir an der Hand geht, mitbringen…wäre das auch in Ordnung ?

Nun sehe ich förmlich, wie sie das erste Mal in diesem Telefonat so etwas wie ein Lächeln zustande bringt. Sie teilt mir um einige Grade freundlicher mit, dass Gäste, die ihren Hund mitbringen wollen, halt in einem separaten Restaurantbereich ihren Platz finden und nein, es macht auch nichts, wenn wir keinen Hund dabei haben.

Erleichtert will ich mich schon verabschieden.

Wann wollen Sie kommen ? Wir haben abends 2 Schichten – eine um 17.30 Uhr und eine um 19.30 Uhr…17.30 Uhr ist schon ausgebucht, Sie können also um 19.30 Uhr kommen.

Nun ist uns 17.30 Uhr eindeutig zu früh. Um die Zeit sind wir doch gerade mit unserem Nachmittagskaffee fertig. 19.30 Uhr ist aber für einen Sonntagabend eigentlich zu spät…Sonntag ist doch Tatortabend !

Wir möchten gerne um 18.30 Uhr kommen – schauen Sie doch mal, für uns finden Sie doch bestimmt einen Platz…

Nein, 18.30 Uhr ist voll, es geht nur um 19.30 Uhr !

Man hat ja im Laufe seines Lebens gelernt, Kompromisse zu schließen, also…

Gut, 19.00 Uhr geht auch…wenn das nicht klappt, gehen wir heute halt mal woanders hin und kommen demnächst mal wieder…

Moment, Ich schaue noch mal nach…gut, dann um 19.00 Uhr !

Prima, dann sind wir um 19.00 Uhr bei Ihnen !

Und gerade als ich denke, dass sie sich jetzt mit einem freundlichen „vielen Dank für die Reservierung, wir freuen uns darauf, Sie um 19.00 Uhr bei uns begrüßen zu dürfen“ verabschieden wird, kommt ein kurz angebundenes…

Bis nachher…tüt…tüt…tüt…

durch die Leitung.

Doch, Essen, Getränke und Service waren übrigens – wie immer – ausgezeichnet.


Es macht wirklich Spaß, in Zeiten der Hochsaison – also eigentlich immer – telefonische Tischreservierungen vorzunehmen.


© Ralf Sempf 2022


 

…doch, ich finde, dass er leicht fischig schmeckt…


Nachdem wir vorgestern abends zum Fernsehen leckeren Rotwein geschlabbert haben, gab´s gestern - man muss ja was für seine Gesundheit tun – abends mal "grünen Tee".


Den habe ich übrigens stilsicher aus meinem Wat Mutt, dat mutt Becher getrunken.

Falls es Euch interessiert, diesen schönen Becher hat mir Frau K. aus V. geschenkt. Ihr kennt Frau K. aus V. sicher noch aus einem meiner kleinen Aufsätze, in dem sie bereits eine (mich) prägende Rolle inne hatte.


Grünen Tee habe ich das allererste Mal Ende des letzten Jahrtausends in Tokio getrunken; ich kannte ihn vorher nicht, vor allen Dingen kannte ich noch nicht diesen auf den ersten Schluck  leicht fischig anmutenden Geschmack, an den man sich doch erst gewöhnen muss.


Nach dem ersten Trinkerlebnis am Ende des letzten Jahrtausends in Tokio habe ich diesen Tee irgendwie aus den Augen verloren, bis mir vorgestern im Kaufmarkt in Sonthofen - warum auch immer - die Idee kam, mal wieder danach zu schauen und ein Päckchen zu kaufen.


Man muss dabei wissen, dass ich beim Einkauf eigentlich nur für den Kauf von Süßigkeiten und Wein und natürlich das schieben des Einkaufswagens zuständig bin...


...und, was soll ich sagen ?


Das Zeug schmeckt immer noch leicht fischig !


Nach dem ersten Schluck habe ich erst einmal nachgeschaut, ob irgendwo in dem schönen Becher eventuell ein kleiner Goldfisch schwimmt. Nachdem ich das ausschließen konnte, hatte und habe ich immer noch die Möwe, die auf der Vorderseite des schönen Bechers, den ich bekanntermaßen von Frau K. aus V. geschenkt bekommen habe, im Verdacht, hineingesch.... zu haben.


Also, der schöne Becher von Frau K. aus V. wird jetzt entweder zum Teebecher für den leckeren Ostfriesentee von Thiele aus Emden, oder aber zum Kaffeebecher umfunktioniert, und ansonsten steige ich abends lieber wieder auf Rotwein um...


...und den grünen Tee stellen wir erst einmal in den Schrank...nach ganz hinten…


...bei der Gelegenheit: Kann mir eigentlich irgend jemand sagen, was an dieser leicht  fischig schmeckenden „Plörre“ eigentlich gesund sein soll ?



© Ralf Sempf



Ein Sommertag auf Amrum

Es ist einer der wenigen fast windstillen Sommertage auf Amrum.

Auf unserer Wanderung von Norddorf nach Wittdün machen wir Rast in Steenodde, einem unserer Lieblingsorte auf der Insel.

Herrlich, im hohen Gras am Deich zu liegen, die Ruhe genießen und dabei die Seele baumeln lassen.

Es ist gerade Hochwasser. Die Nordsee verharrt jetzt für einen kurzen Zeitraum, bevor das Wasser dann langsam wieder abläuft.

Die meisten Brandgänse und Austernfischer sind, wie wir, zur Ruhe gekommen und haben ihre Köpfe ins Gefieder gesteckt. Sie nutzen die kurze Zeit des Hochwassers, um eine Rast einzulegen. Lediglich eine kleine Gruppe von Austernfischern fliegt noch laut rufend über uns hinweg, bevor auch sie landen und Ruhe geben.

Irgendwo etwas weiter entfernt hört man leise Schiffsmotoren tuckern… vermutlich ein kleines Ausflugsschiff, das mit seiner Ladung Touristen an Bord unterwegs zu einer der Halligen ist -  und eine Fähre der W.D.R., unterwegs nach Wittdün mit neuen Gästen an Bord, die sich auf ihren Urlaub auf der Insel freuen.

Nicht allzu weit entfernt sieht man Föhr, die grüne, etwas größere Nachbarinsel. Etwas weiter weg am Horizont liegt Langeneß, eine der 10 nordfriesischen Halligen.

Die Warften, also die aufgeschütteten Siedlungshügel, auf denen die Wohnhäuser der Halligbewohner stehen, scheinen heute auf dem Wasser zu schweben, ein schöner, fast etwas unwirklicher Anblick.

Es macht übrigens total Spaß, auf dem Rücken liegend den ganz langsam treibenden Schönwetterwolken auf ihrem Weg am Himmel über uns zuzuschauen.

Interessant, wie einige von ihnen kurz bei ihrer Nachbarwolke andocken, für eine Zeit eine Verbindung eingehen, bevor sie sich dann irgendwann wieder voneinander lösen und alleine weiterziehen, bevor sie vielleicht wieder eine neue Partnerwolke finden.

Unwillkürlich ziehe ich beim Betrachten dieser Ereignisse einen Vergleich zu uns Menschen. Auch wir gehen in unserem Leben Verbindungen wie Freundschaften und Partnerschaften ein…manche gehen nach einiger Zeit wieder auseinander, manche halten ihr Leben lang…

…bevor ich in meinen Gedanken zu philosophisch werde, muss ich wohl eingeschlafen sein.

Ach, eine Stunde am Deich schlafen ist wunderschön und total entspannend…obwohl…der Aufenthalt auf meiner Lieblingsinsel Amrum ist sowieso Entspannung pur und die totale Entschleunigung vom Alltag.

Als ich wieder wach werde und mich noch leicht schläfrig umschaue sehe ich, dass das Wasser langsam wieder abläuft.

Die Fähre, vorhin noch auf ihrem Weg nach Wittdün, hat bereits wieder abgelegt und ist in langsamer Fahrt auf ihrem Weg nach Dagebüll, dem kleinen nordfriesischen Fährhafen.

Die Austernfischer, die Brandgänse und einige Möwen, die vorhin noch ihre Köpfe im Gefieder versteckt hatten, sind jetzt – emsig hinter dem Wassersaum hertrippelnd – auf der Suche nach Futter, zum Beispiel nach kleinen Krebsen und Muscheln, die es nicht schnell genug geschafft haben sich im Wattboden einzubuddeln, oder ins tiefere Wasser zu gelangen.

Ach, schön ist es hier in Steenodde und wir könnten auch noch länger bleiben, wenn sich bei uns (zumindest bei mir) nicht irgendwann der Appetit auf ein Stück Kuchen mit einem Berg Sahne und einen Kaffee einstellen würde…

…also aufrappeln und langsam nach Wittdün schlendern und in einem der gemütlichen Cafes lecker Kaffee und Kuchen genießen…und morgen…

…ist wieder einer der schönen Sommertrage auf unserer Lieblingsinsel Amrum und dann schauen wir mal, was wir dann unternehmen…


© Ralf Sempf